Schöngeist

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Moderne Heuschrecken in Gestalt von Finanzinvestoren bedrohen ein Familien-Unternehmen: die Arbeitsplätze einer ganzen Region sind gefährdet. Und kaum wird Anwalt Thomas Schöngeist zur Hilfe gerufen, wird ein Mordanschlag auf ihn verübt.

Thomas Schöngeist betreibt in Würzburg zusammen mit seinem Sozius eine kleine Anwaltskanzlei, die sich auf Wirtschaftsfragen spezialisiert hat. Eher zufällig erhält er ein Mandat, bei dem er den größten Arbeitgeber seiner Heimatstadt Blaukirchen vertreten soll: Das Unternehmen ist in eine schwere Schieflage geraten. Denn die Hausbank will die Eigentümerfamilie zwingen, ihre Mehrheit an einen Finanzinvestor abzugeben: Auch wenn Thomas manchmal am liebsten vor den Abgründen, die er erahnt, davonlaufen würde, fängt er an, sich in diesen Fall zu verbeißen.

Schöngeist merkt schnell, dass es nur vordergründig um eine Übernahme mit mysteriösen Unstimmigkeiten geht. Er findet sich schnell in einem psychologisch raffinierten Verwirrspiel zwischen Täuschung und Erpressung wieder. Kein Mittel ist zu unfein beim Kampf der Konkurrenten um die Brosinski AG, derweil der alte Eigentümer Claus Brosinski schon längst als zahnlos gewordener Löwe abgeschrieben scheint.

Viel zu spät beginnt Thomas die nachgerade kriminellen Zusammenhänge zu begreifen, bleibt aber stur an der Sache, denn, so räsoniert Schöngeist bei einem Glas seines Lieblingsgetränks, einem Primitivo aus Apulien: "Man kann doch nicht einfach so zusehen, wie die Firma wegen eines geldgeilen, verbrecherischen Bankers vor die Hunde geht." Und doch täuscht er sich.

Ein klug und atmosphärisch dicht geschriebener Krimi mit topaktuellem Hintergrund, der für seinen Spannungsaufbau keine Tote braucht, denn die Rufmorde sind in ihrer Wirkung schlimm genug.

 

Broschiert:     175 Seiten
Verlag: Dielmann Axel Verlag;
Auflage: 2. Auflage 2012
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3866381336 
ISBN-13: 978-3866381339
Größe: 20 x 14.2 x 1.6 cm