Geheimnisse lüften ...

 

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dicht dran... aus "dicht dran", Seite 174:

„Ich weiß nicht so recht. Ich hatte dir ja erzählt, dass es einige Leute in meiner Bank gibt, die sich sehr für meine Recherchen interessieren, und ich habe mittlerweile den Verdacht, dass sie alles tun, um an die Ergebnisse zu kommen.“
„Was meinst du mit alles?“
„Wenn ich das so genau wüsste! Aber ich habe mittlerweile Material, das einigen meiner Kollegen die Existenz kosten würde.“
„Zum Beispiel?“
„Ich weiß nicht, ob ich konkrete Namen …“
Simone fiel ihm mit einem Lachen ins Wort. „Meinst du das ernst? Ich glaube, wir beide sind gemeinsam so tief verwickelt. Geheimnisse brauchen wir jetzt wirklich nicht mehr voreinander zu haben. Schließlich gibt es ja kaum noch etwas, was du von mir nicht kennst!“
„Willst du noch ein Bier?“, fragte Harry anstatt zu antworten.
„Eigentlich sollten wir hier in Argentinien einen Rotwein trinken, aber ich bräuchte dazu etwas zu essen. Hast du keinen Hunger?“

 

breslauer schatten... aus "Breslauer Schatten", Seite 152:

Glaub mir, mit dem Exner ist irgendwas faul!“

„Wie kommst du denn darauf? Im Winter hast du noch gesagt, ich solle mich nicht so sehr um die Vergangenheit kümmern.“
„Weibliche Intuition vielleicht? Ich weiß nicht.“
„Deine Weiblichkeit hat mehr zu bieten als so eine geheimnisvolle Intuition!“
„Wie meinst du das?“
„Du kannst dich ja mal im Spiegel anschauen! Und solltest du das hier machen, dann erzähle ich dir, wie die meisten Männer dich anstarren, wenn du aufs Klo gehst.“
„So!“
„Was heißt hier ‚so’? Hast du vielleicht Lust auf ein Steinpilzrisotto? Ich könnte eines kochen. Außerdem habe ich einen wunderbaren Barolo zu Hause. Den hat mir kürzlich der Kittel mitgebracht.“
„Und du? Hast du Lust auf eine Vorspeise?“

 

breslauer schatten... aus "Breslauer Schatten", Seite 254:

Er hatte bei der Rückkehr vom Marktplatz die Speisekarte des Hotels studiert und freute sich schon auf das Schlesische Himmelreich, obwohl er überzeugt davon war, dass es nie mehr so gut schmecken würde wie früher, daheim in der Rosenstraße, bevor seine Familie ihrer Heimat beraubt und dadurch auseinandergerissen worden war und seither nicht mehr richtig zusammenfand. In ein paar Tagen würde er seinen Bruder Reinhold besuchen. Vielleicht konnten sie ihre letzten Tage versöhnlicher gestalten, wenn das Geheimnis, das noch zusätzlich einen Keil in seine Familie trieb, offenbart wurde. Es sich gleichsam damit in Luft auflösen würde. Und seine misslichen Folgewirkungen gleich mit.

 

breslauer schatten... aus "Breslauer Schatten", Seite 254:

Es klopfte. Concepción, die ihn zum Essen holen wollte. „Ich komme gleich!“ War es nicht längst an der Zeit, auch dieses Geheimnis zu lüften? Doch wie würde Concepción darauf reagieren, wenn sie erführe, dass er, ihr Padrone, ihr Vater ist? Würde er ihr mit dieser Enthüllung nicht ihr bisheriges Lebensfundament entziehen? Würde es ihr nicht auch so gehen wie Helma, die gestern erzählte, dass sie nicht zuletzt wegen der falschen Identität ihres Vaters auch an der eigenen zweifelte? Ist Erkenntnis, ist Wahrheit immer der Schlüssel? Wahrscheinlich nicht, aber eine lebenslange Lüge ist es sicher auch nicht. Aber